Erstmal ein Bild:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Der Nagel besteht aus der durchsichtigen Nagelplatte mit dem weißlichen Halbmond und darunter dem Nagelbett. Den hinteren Teil des Nagelbetts nennt man Nagelwurzel. Von hier aus wachsen die Nägel. Und zwar lagern sich verhornte Zellen der Oberhaut kontinuierlich an die Nagelplatte an. So wird sie langsam über das Nagelbett hinaus in Richtung Fingerspitze geschoben. Fingernägel wachsen etwa drei Millimeter pro Monat, Zehnägel etwas langsamer. Es dauert etwa 3 bis 6 Monate bis ein Fingernagel wieder nachgewachsen ist.
Der eigentliche Nagel ist etwa 0,5 mm dick, er ist durchsichtig und zartrosa, weil die Blutgefäße des Nagelbetts durchscheinen und der Nagelmond erscheint weiß. Die Seite des Nagels nennt man Nagelfalz und über den Nagel wächst das so genannte Nagelhäutchen, auch Cuticula genannt. Man sollte von den Seiten des Nagels, den Nagelfalz, nicht zu viel abschneiden, denn dann können Bakterien über diese "offenen" Stellen bis unter den Nagel gelangen und das Nagelbett entzündet sich.
Der Nagel selbst besteht aus verschiedenen Schichten, die fest aufeinander kleben, ähnlich wie bei Sperrholz. Wenn diese Schichten sich von einander lösen, spaltet sich der Nagel. Das ist oft die Folge von Wasser, Seife und Spülmitteln. Die Nägel quillen auf wie nasses Sperrholz und die obersten Nagelschichten splittern ab. Pilze haben dann eine Chance in den Nagel einzudringen.
Querrillen in den Nägeln können auf eine schwere Krankheit hindeuten, z. B. eine schwere Infektionskrankheit. Das hat damit zu tun, dass die Nägel zwar langsam aber stetig wachsen, aber wenn es dem Körper mal schlecht geht, wachsen auch die Nägel schlechter.
Die so genannten "Uhrenglasnägel" deuten auf einen längeren Sauerstoffmangel hin, wie bei einer chronischen Lungenerkrankung, aber auch bei angeborenen Herzfehlern. Dadurch wird die Schicht aus Bindegewebe und Blutgefäße unter dem Nagel dicker. Daher die gewölbte Form.
Bei den so genannten "Löffelnägeln" ist es umgekehrt. Da sind die Ränder der Nägel nach oben gewölbt und in der Mitte ist der Nagel hohl, insbesondere der Daumennagel. Bei Kindern kann das auf Blutarmut hinweisen, bei Erwachsenen auf bestimmte Darmerkrankungen oder auf Durchblutungsstörungen.
Die häufigsten Spuren in den Nägeln sind weiße Streifen oder Flecken, das sind Folgen kleiner Verletzungen am Nagelbett. Aber auch bei Eiweißmangel im Blut oder nach einer Krebsbehandlung mit Chemotherapie kommt es zu solchen Veränderungen.
Patienten mit bestimmten Hauterkrankungen, wie Psoriasis, haben mitunter gelblich verfärbte Nägel oder richtige "Tüpfelnägel". Und beim Handekzem entstehen "Glanznägel" mit Rillen.
Eine Nagelbettentzündung entsteht nach Verletzungen durch Holzsplitter oder Dornen, oder beim ständigen Hantieren in Waschlaugen und mit Reinigungsmitteln, aber auch wenn man ständig an den Nägeln herumkaut. Nicht schlecht ist tägliches Einfetten der Nägel am Abend, z. B. mit einem Hautöl.
Biotin als Nahrungsergänzung braucht unser Körper nur in sehr geringen Mengen. Und die bekommt man ausreichend mit der Ernährung. Zusätzliche Tabletten sind wirklich überflüssig. Und das gleiche gilt für Kieselsäure in Kieselerde zum Beispiel. Eine günstige Wirkung davon ist wissenschaftlich nicht belegt.
Und wenn Sie schließlich die Finger gern mit Kunststoffnägeln schmücken, dann sollten Sie ein bisschen aufpassen, denn unter den Kunststoffnägeln können sich leicht Bakterien und Pilze ansiedeln. Auch die Klebstoffe die verwendet werden, können bei häufigem Gebrauch Allergien auslösen